Das dramatische Ende des Weinmeisterhauses.
Von Martin Osen (Artikel erschien im Mitteilungsblatt 1, Mai 2022)
Der Verlust unseres baukulturellen Erbes schreitet stetig voran – mitunter in atemberaubender Geschwindigkeit, meist aber sang- und klanglos und von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Eine Ausnahme war zuletzt der Fall des Weinmeisterhauses am Pöstlingberg, der für unerwartet große Aufregung sorgte. Neben der Berichterstattung in der lokalen Presse gingen vor allem in den Sozialen Medien die Wogen hoch. Stellvertretend sei hier ein Kommentar von Erich Gusenbauer zitiert, der die Causa pointiert zusammenfasst: „Einer Melange aus unendlicher Profitgier, Ignoranz politisch Verantwortlicher, der Hybris unserer Zeit und dem völligen Versagen des Denkmalschutzes ist es geschuldet, dass ein intaktes, kulturhistorisches Juwel zerstört wird...“ Auf der anderen Seite gab es jedoch auch Stimmen, die sich etwa fragten, „wie viele Häuser im Heimatschutzstil wir wirklich der Nachwelt erhalten müssen.“ Das Bundesdenkmalamt bezog insofern Position, als ausdrücklich kein Verfahren auf Unterschutzstellung eingeleitet wurde.
Abb. 1: Die Villa Weinmeister am Pöstlingberg. Foto (c) DI Gerald Soppar
Rufen Sie die Rezension von Dr. Erhard Koppensteiner zum Werk von Rudolf K. Höfer und Martin Feiner, Siegel der Erzbischöfe und Bischöfe in der Salzburger Metropole durch einen Klick HIER, oder auf die Grafik oberhalb auf.
Mit der nunmehr auch digital für Sie bereitgestellten dritten Ausgabe des letztjährigen GLD-Mitteilungsblattes (3/2021) können Sie ab sofort noch einmal einen Blick in die folgenden Inhalte werfen:
- Die Krippe im Dom: Neu restauriert und virtuell erlebbar (Mag.a Martina Noll)
- Zwiegespräch an der Krippe: Ein Weihnachtslied und seine Rezeptionsgeschichte (Dr. Klaus Petermayr)
Bei der diesjährigen Generalversammlung am 17. November im Stift St. Florian präsentierte Dr.in Christina Schmid im Namen des gesamten Redaktionsteams den mittlerweile 167. Band des Jahrbuchs der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege. Seit über 160 Jahren bildet das Jahrbuch unseres Vereins sowohl thematisch, methodisch als auch chronologisch einen breiten Querschnitt durch die aktuelle landeskundliche Forschung ab. Die Mitglieder der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege leisten einen wichtigen Beitrag zum Fortbestand unserer traditionsreichen Publikation.
Die Beiträge im soeben erschienenen 167. Band unseres Jahrbuchs zeigen die chronologische Bandbreite landeskundlicher Forschung – beginnend mit der Steinzeit und bis in das 20. Jahrhundert reichend. Gleichzeitig werden landeskundliche und denkmalpflegerische Aspekte aus den verschiedensten fachlichen Richtungen betrachtet: Autorinnen und Autoren aus den Bereichen Archäologie, Geschichtsforschung, Kunstgeschichte, Musikgeschichte, aber auch weniger geläufigen Disziplinen wie der Kryptospeläologie kommen zu Wort. In ausführlichen Rezensionen werden für die Geschichte Oberösterreichs relevante Neuerscheinungen beschrieben.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre! – Das Redaktionsteam Dr. Bernhard Prokisch, Dr.in Christina Schmid, Dr. Walter Aspernig, Dr. Georg Heilingsetzer
DIE KULTURGESCHICHTE DES MÜHLSTEINS von Harald Marschner
Das Buch "die Kulturgeschichte des Mühlsteins" von Harald Marschner, Obmann des Mühlsteinmuseums Steinbrecherhaus in Perg, wurde anläßlich des 150-jährigen Bestehens der Firma Fries, Burgholzer & Co, heute Capatect, verfasst. Das Buch beleuchtet erstmals umfassend die Geschichte der Steinmüllerei und des Mahlens mit Steinen, eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Der zeitliche Horizont spannt sich von der Steinzeit bis ins Heute.
Die reich bebilderte Publikation erlaubt Einblicke in die unterschiedlichsten Perspektiven – von der Geologie über die Technik bis zur wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung des Mühlsteins und der Steinmüllerei. Der Mühlstein kommt auch als Symbol, im religiösen, kulturellen als auch politischen Kontext, nicht zu kurz. Em. o. Univ. Prof. Dr. Roman Sandgruber meint nach einer ersten Durchsicht: „dass hier eine zumindest für den deutschen Sprachraum bahnbrechende Studie gelungen ist.“
Ein besonderer Schwerpunkt ist den Perger Mühlsteinbrechern und der wechselvollen Geschichte der Firma Fries, Burgholzer & Co gewidmet, der einzige der vielen österreichischen Mühlsteinerzeuger, der durch Anpassung an viele Umbrüche, heute noch erfolgreich tätig ist.
Bilder: Der Schererbruch um 1910; Die Mühlsteinfabrik im Jahr 1911; Die Werkstätte 1911 Bildrechte: Mühlensteinmuseum Steinbrecherhaus Perg
Harald Marschner, Die Kulturgeschichte des Mühlsteins
Perg 2022, 18x25cm, gebundene Ausgabe, 256 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3-200-08660-9, Preis: 29,00 Euro, zzgl. Versandkosten
Bestellung direkt beim Autor:
Harald Marschner, Herrenstraße 4, 4320 Perg
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