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Do, 19. Oktober 2023, 18.30 Uhr im Museum Lauriacum
VORTRAG: Das Geld der Römer in Lauriacum – Die römischen Fundmünzen von Lauriacum
Militärstützpunkt, Großstadt, Verkehrsknotenpunkt – all das war Lauriacum einst. Ein erster Meilenstein in der Erforschung dieser untergegangenen Metropole war 1892 die Gründung des ‚Musealvereines für Enns und Umgebung‘ und damit verbunden die Einrichtung des Museums. Etwa 120 Jahre später erfolgte heuer mit der Veröffentlichung von 32.000 antiken Fundmünzen aus Enns und Umgebung ein weiterer Meilenstein; Lauriacum tritt damit neben Carnuntum an die Stelle der bedeutendsten und größten römischen Fundplätze Österreichs.
Der Vortrag führt zurück in die Zeit der Römer, als Münzen nicht nur Zahlungsmittel waren, sondern ebenso, mangels Zeitungen, das erste Massenmedium, denn sie trugen sorgfältig gestaltete Bilder und Botschaften ins gesamte Imperium, von Britannien bis Ägypten. Vor allem aber wird die Geldgeschichte Lauriacums erstmals gezeigt, anhand der Fundmünzen, die zum Großteil im Museum Lauriacum der Stadt Enns verwahrt werden.
Referent: Priv.-Doz. Dr. Klaus Vondrovec, Direktor des Münzkabinetts, Kunsthistorisches Museum Wien
Kooperationspartner: Gesellschaft für Archäologie OÖ, Museum Lauriacum, Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege OÖ
Bilder: „Miliarense von Constantius II", Avers und Revers, 337–340 n. Chr. © KHM.
Im Boden der antiken Stadt Lauriacum wurden bislang über 32.000 antike Münzen gefunden, die großteils im Museum Lauriacum der Stadt Enns verwahrt werden. Schon aufgrund der Menge, und noch mehr aufgrund der überragenden Bedeutung Lauriacums für das römische Österreich, zählen sie zu den wichtigsten antiken Kulturgütern unseres Landes. Für die Geschichte Lauriacums als Militärstandort, Knotenpunkt mehrerer überregionaler Verkehrsachsen sowie Verwaltungshauptort und Bischofssitz der Spätantike stellen sie eine der bedeutendsten Primärquellen dar. Die vorliegende Publikation mitsamt einer wissenschaftlichen Auswertung gewährt einen einzigartigen Einblick in den antiken Geldverkehr am Donaulimes.
TERMINAVISO: Vortrag zu den Fundmünzen aus Lauriacum am 19. Oktober 2023 um 18.30 Uhr im Museum Lauriacum / Enns. Weiterführende Infos zur Veranstaltung finden Sie HIER!
M. Alram | R. Harreither (Hrsg.), Die antiken Fundmünzen von Lauriacum/Enns. Mit Beiträgen von R. Harreither, A. Lörnitzo, N. Schindel, K. Vondrovec, B. Woytek und einem digitalen Katalog von A. Ruske, U. Schachinger, K. Vondrovec. Forschungen in Lauriacum 20 (ISBN 978-3-902299-14-7) = Die Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich IV/2 (ISBN 978-3-7001-8911-4). Linz 2023. 400 Seiten.
Preis Printausgabe (regulär): € 35,- (GLD-Mitglieder): € 30,-
Onlineausgabe: https://epub.oeaw.ac.at/8911-4: € 28,-
Bestellungen werden ab sofort jederzeit gerne angenommen ...
Daniel Resch ist neuer Landeskonservator für Oberösterreich!
Mag. Daniel Resch wurde mit der Leitung des Landeskonservatorats für Oberösterreich betraut. Der studierte Kunsthistoriker trat nach seiner beruflichen Tätigkeit im Kunsthandel im März 2016 in das Bundesdenkmalamt ein und arbeitete zunächst als Referent für das Landeskonservatorat Oberösterreich. Im April 2018 wechselte er nach Wien in die Abteilung für bewegliche Denkmale - Internationaler Kulturgütertransfer und hatte dort seit Juli 2020 die Funktion des stellvertretenden Abteilungsleiters inne. Er ist Autor zahlreicher Fachpublikationen zu unterschiedlichsten Themen der Denkmalpflege mit Schwerpunkten zu Oberösterreich sowie zur Architektur- und Designgeschichte. Er bekleidete zudem über viele Jahre unterschiedliche ehrenamtliche Funktionen im Verband österreichischer Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker.
Das Landeskonservatorat Oberösterreich zählt zu den größten Abteilungen des Bundesdenkmalamtes und betreut den reichen Denkmalbestand des Bundeslandes. Resch übernimmt ab sofort die Nachfolge von Ing.in Mag.a Petra Weiß, die im Mai 2023 als Fachdirektorin bestellt wurde.
Wir gratulieren und wünschen dem neuen Leiter viel Erfolg in seinem umfangreichen Aufgabengebiet!
Tag des Denkmals - denkmal [er:sie:wir] leben | 100 Jahre Österreichisches Denkmalschutzgesetz
Unter dem Motto „denkmal [er:sie:wir] leben | 100 Jahre Österreichisches Denkmalschutzgesetz“ öffnen am Sonntag, den 24. September 2023 österreichweit mehr als 270 historische Objekte bei freiem Eintritt ihre Türen für interessierte Besucher:innen. Oberösterreich ist mit 41 Programmpunkten vertreten.
Der Tag des Denkmals 2023 zeigt die Vielfalt und Unterschiedlichkeit des kulturellen Erbes Österreichs im Jubiläumsjahr: Seit 100 Jahren gibt es das österreichische Denkmalschutzgesetz. Unter dem Motto „denkmal [er:sie:wir] leben | 100 Jahre Österreichisches Denkmalschutzgesetz” sind interessierte Besucher:innen eingeladen, landesweit mehr als 270 Programmpunkte kostenlos zu besuchen und mitzufeiern.
„Wirkungsvoller Schutz gefährdeter Kulturgüter“
Im Rahmen der Diskussionsveranstaltung „Rettet das Hotel Wörthersee – Quo vadis Kärntens Kulturgüter“ präsentierte die „Initiative Denkmalschutz“ bereits am 13. März des laufenden Jahres eine parlamentarische Bürgerinitiative, die einen wirkungsvollen Schutz gefährdeter Kulturgüter in Österreich einfordert. Wie die Initiative Denkmalschutz und der Verein zur Rettung des Hotels Wörthersee damals aufzeigten, werden in Österreich zu viele denkmalgeschützte Gebäude dem Verfall überlassen – und das ohne Konsequenzen. Um dem gegenzusteuern, starteten die erwähnten Vereine gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Denkmal- und Ortsbildpflege und der SOKO Altstadt Graz die parlamentarische Bürgerinitiative „Wirkungsvoller Schutz gefährdeter Kulturgüter in Österreich“. Interessierte Bürger:innen werden eingeladen, das Anliegen mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.
Stellt das Hotel Wörthersee den aktuellen Anlassfall für die Bildung dieser Bürgerinitiative in Kärnten dar, so finden sich auch in Oberösterreich ausreichend Beispiele, die dafür sprechen, einen wirkungsvollen Schutz im Sinne der Erhaltung unseres Kulturerbes einzufordern und einen solchen im Denkmalschutzgesetz zu verankern.